Mit Traktor und Planwagen über wilde Wiese

Nach 29 Jahren Vorstandsarbeit im SuS Rünthe als Geschüftsführer hatte ich diese Arbeit in jüngere Hände übergeben. Mir war bewusst geworden, dass die ehrenamtlichen Tätigkeiten meinen zeitlichen Rahmen überforderten, die sich über noch einige andere Vereine erstreckte. Zwei Jahre danach bat mich der Vorstand um ein Gespräch. Der SuS Rünthe hatte unvorhergesehene Mehreinnahmen durch einige Großveranstaltungen. Der gemeinnützige, finanziellen Rahmen war überschritten und der Verein in die Steuerpflicht geraten. Mein Nachfolger Karl Friedrich, von Beruf Steuerberater, sah die Möglichkeit diesen Umstand zu überbrücken.

Es sollte ein Förderverein gegründet werden, der die Großveranstaltungen in eigener Regie durchführte, damit er das Recht hatte, aus diesen Einnahmen steuerfreie Geschenke an den SuS zu übergeben. Man wünschte also, dass ich diesen Verein gründen und führen sollte. Ein aktives Vorstandsmitglied sollte damit nicht in Erscheinung treten. Nach dem der Ablauf durchgesprochen worden war, ich die neue Mehrbelastung für mich abgeschätzt hatte, habe ich die Aufgabe übernommen. In der kurz darauf einberufenen Gründungsversammlung wurde diesen Wünschen in einem geheimen Wahlgang entsprochen.

Ich hätte diesen Auftrag vielleicht nicht übernommen, wenn ich den langwierigen Genehmigungsverlauf gekannt hätte. Für das Amtsgericht musste die von uns erstellte Satzung im Zuge der Vorschriften einige Mal mit sehr großem Zeitverlust geändert werden  Die beim Finanzamt erbetene Gemeinnützigkeit war mit vielen, immer wieder neu gestellten Auflagen verbunden, so dass die Genehmigung über zwei Jahre in Anspruch nahm. Leider waren die Großeinnahmen beim SuS, infolge anders gelaufener Entwickelung der Veranstaltungen, nicht mehr vorhanden...

Der gegründete Förderverein allerdings blieb bestehen. Zur beabsichtigten Förderung zahlte jedes Mitglied einen Jahresförderbeitrag, der nach den Erfordernissen geändert werden kann. Etwas Neues, im Gegensatz zu sonst üblichen Satzungen, wurde ein  Pflichtpassus eingebracht. Da die Mitglieder des neu gegründeten Fördervereins ausschließlich aus ehemaligen Spielern und Vorstandsmitgliedern bestand, die in ihrer aktiven Zeit fast immer ihren Sport "Solo", ohne die Frauen bestritten, sollte das nunmehr nicht mehr der Fall sein dürfen. Die Jahresbeiträge sind ausschließlich Fördergelder för den SuS. Dagegen ist vorgesehen, die zur Bestückung  der jährlich durchzuführenden, geselligen Maßnahmen, wie, Ausflüge, Grillabende usw. benötigten Mittel, wie auch immer, zusätzlich beschafft werden .

Der Festausschuss hatte den diesjährigen Sommerausflug, etwas geheimnisvoll angekündigt. Fahrt ins Blaue mit Überraschungen. Davon waren vorher keine Details in Erfahrung zu bringen. Selbst auf der Fahrt, einfach nicht möglich. Folgedessen veränderten sich  das erwartete  Ziel beim Wettraten auf der langen Strecke immer wieder neu. Da die Richtung Winterberg immer wahrscheinlicher wurde, tippte dennoch keiner frühzeitig den Zielort.

Der 240 km neue Sauerländer „Höhenflug“ Wanderweg ist bestückt mit grandiosen Aussichten und Highlights bis weit nach Meinerzhagen und Altona. Der landschaftliche Reichtum ist einfach eine unvergleichliche große, schöne  Wald- und Gebirgsgegend, die manchmal bis zu den Bergkämmen angelegt sind, mit einem Höhenunterschied von 400 800 m. Der einen Panoramablick auf viele der umliegenden Täler frei gibt. Diese sind eingebettet  in tiefe Schluchten mit Hochmoore und –heiden.

Der Weg vorbei am Sorpesee war mit der Seerandbebauung, für alle der ihn längere Zeit nicht umfahren haben, ein Erlebnis,  Zeltlager und Campingplätze lösten von einander ab.  Sie  waren von Dauercampern  liebevoll  mit netten Gesträuch und bunten Blumen zum verlieben hergerichtet. Die schmalen aber intakt befindlichen Strassen führten der Landschaft entsprechen durch die schmalen, kurvenreichen Täler  Der Wald schloss sich in den Kronen  bald beidseitig, zum Greifen nahe, bis zum Straßenrand
Dennoch brach die Sonne oft durch die lichten Zweige wärmend auf unsere Wagen..  Es war, als hätte diese,  während der letzten Regentage,  nur auf uns gewartet. Vor der Alm Trattoria Steinberg,  standen für uns zwei Traktoren, mit gekuppelten Planwagen schon zur Abfahrt bereit. Sie waren mit Bier und  nichtalkoholische Getränke beladen.  Auf ein bestimmtes Zeichen setzten sich diese in Bewegung. Um auf den Planwagen zu sehen, was die Landschaft bot, besaßen die Wagen einen  6o cm breites Plastikfenstter. Der Weg führte vorbei an auffallend viele große  Ameisenhügel und bildete  einem Teil des „Sauerland Höhenflug“  bis in die Waldschneisen hinein Die Frauen suchten nach einem Sitzkissen, die dort gestapelt im Wagen lagen, um sich auf den harten  Bänken  etwas weicher  platzieren zu können... In dem duftenden  Blätterwald hinein hallten bald unsere nicht immer schön aber laut vorgetragenen Wanderlieder. Die von den am Wegesrand beiseite getretenen,  lächelnden Fußgänger und Ratfahrern freudvoll  aufgenommen wurden.

Unseren staunenden Augen zeigte sich ganz plötzlich auf einer Wegnische eine aufgebaute Kuchentafel.  Sie gab dort unter den Bäumen einen noch nie gesehenen, Appetit anregenden Anblick. Die Fülle der dargebotenen Leckerbissen auf den Tischen luden zum Platznehmen auf den Bänken unter den schattenwerfenden Zweigen ein. Wir ließen uns den herrlich, hausgebackenen Kuchen, in allen Variationen, bis zum Gehtnichtmehr schmecken. Einige unserer Freunde besaßen ein ganzes Lager  Lachsalben auslösender Witze, die den Planwagenmitfahrern oft freudvolles Lachen entlockte. Der Nachmittag war einfach eine volle, gut angekommene Unterhaltungsfahrt, bei der wir von den Wanderern immer wieder erstaunt zugejubelt wurden

Dieser Tag hatte alle seine vorbereiteten Überraschungen noch nicht ausgeschüttet.
Die Traktorenfahrer brachten uns an den Ausgangsort zur „Steinberger--Almhütte“zurück.      Das geschulte, umfangreiche Personal hatte auch für die Gruppen getrennt, die verschiedenen „Alm-Verper“ angerichtet. Für uns war ausnahmsweise das Sonn- und Feiertagsmenue an einer Tafel  vorbereitet worden. So umfangreich und vielseitig, es hier aufzuzählen, es dem Leser neidisch machen und das Wasser im Mund zusammen laufen lassen würde.

Auf dem Rückweg waren vielstimmig lobende Worte des Dankes an die Initiatoren ausgesprochen worden. Wie sehr der Nachmittag bei den Gästen angekommen war, ließ  sich am Besten von der Stimmung im Bus ablesen

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